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7, reece mews, london
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7, reece mews, london
Mit „7, reece mews, london“ startet Micha Purucker Ende April 2008 eine mehrteilige Veranstaltungsreihe zum Thema Körperbilder in der Bildenden Kunst. Mehrere Tage rekonstruieren der Choreograf und seine Tänzer in ausgewählten Räumen in München die Künstlerateliers verschiedener Maler, um sich mit Fragen der Körperwahrnehmung und der Konstruktion sowie Dekonstruktion der vielschichtigen Körperbilder in der Kunst zu beschäftigen. Im Fokus des ersten Ateliers, das vom 30. April bis 3. Mai 2008 an vier Abenden im Schwere Reiter in München stattfindet, steht der irische Künstler Francis Bacon und sein legendäres Atelier „7, reece mews, london“. In Form von Installationen, Performances, Videos, Filmen und Lectures soll eine Annäherung an den Ort und an den künstlerischen Prozess der Körperdarstellung stattfinden.
Zentral bei der Auseinandersetzung mit Bacons vielschichtigem Körperbild ist für Micha Purucker die Frage des Raums: Das im Schwere Reiter rekonstruierte Atelier Bacons fungiert gleichermaßen als öffentlicher Raum, der sich zunehmend in ein Kunstatelier verwandelt, sowie als Gedankenraum, in welchem sich die historischen Objekte und Körperkonstruktionen von Francis Bacon und die Körperbilder der Tänzer von heute überlagern bzw. vermischen. Das Ergebnis dieser Vermischung sind dynamische, sich ständig wandelnde und äußerst komplexe Körpermodelle. Im Rahmen des mehrtägigen Labors „7, reece mews, london“ sollen diese Körpermodelle in ihre einzelnen Komponenten zerlegt, isoliert betrachtet und medial aufbereitet werden.
Ziel ist es, das Atelier und damit das Körperbild Bacons in einem performativen Prozess zu dekonstruieren, um es als Gesamtheit seiner Einzelteile zu begreifen und die verschiedenen Elemente für Darsteller und Publikum nachvollziehbar und erlebbar zu machen. Bacons Künstleratelier, das posthum in Dublin originalgetreu wieder aufgebaut wurde, wird dabei verstanden als die Schnittstelle von Objekten, Ideen, Einstellungen und Eigenschaften des Künstlers, welche in Verbindung mit dem geographischen Ort des Ateliers die Entstehung seiner Körperbilder ermöglichten.
Für die Zuschauer entsteht im schwere reiter ein sich an jedem der vier Abende wandelnder, interaktiver, begehbarer Raum, der durch die Präsenz der Tänzer und anderer Kunstobjekte physisch zu erfahren ist. Entgegen der archäologischen Vorgehensweise eines Museums stehen hierbei Micha Puruckers Strategien des „re.enactement“ im Vordergrund: Das Kunstatelier wird rekonstruiert als ein lebendiger Ort, an dem die Körperbilder, Gedanken und Gefühle von gestern und heute zusammenlaufen und sich zu etwas Neuem vermischen. Das Publikum ist eingeladen, sich bei Musik, mit Filmen und Tanz in Bacons Zeit zurückversetzen zu lassen und in eines der legendärsten Kunstateliers des 20. Jahrhunderts einzutauchen.
„7, reece mews, london“ ist als Auftakt einer neuen Veranstaltungsreihe gedacht, die sich in Folge auch mit den Körperbildern anderer Künstler beschäftigen wird.
Beteiligte Künstler am ersten Atelier sind: Ricarda Eck, Stephan Herwig, Bong-Su Kim, Ki-Hun Kim, Erich Rudolf, Anise Smith sowie Michael Kunitsch, Robert Merdzo, Manuela Müller, Antal Büki, Bitta Boerger und Peter Slabon.
Premiere: 30. April 2008, schwere reiter, München
"7, reece mews, london" ist eine Produktion von living room in Zusammenarbeit mit: Kulturreferat der Landeshauptstadt München. In Kooperation mit: Schwere Reiter und Unterstützung durch: Bayerischer Landesverband für zeitgenössischen Tanz aus Mitteln des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Purucker ist Mitglied der Tanztendenz München.
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