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echoes - 18 gestures in space, Foto: Oskar Henn[1] [2] [3] [4] [5] [6] echoes - 18 gestures in space
Giacometti-Projekt: 4 Tage Tanz, Expanded Cinema, Performance, Infobar und Vorträge, 5. - 8. Dezember 2009, schwere reiter, München
Nach Projekten zu Francis Bacon und Maria Lassnig beschäftigt sich "echoes - 18 gestures in space" als drittes Projekt in Puruckers Reihe zu Körperkonzepten bildender Künstler nun mit Arbeits- und Sehweisen des Schweizer Plastikers Alberto Giacometti. Es geht um die Verfahren und Wahrnehmungsprozesse, wie sie in Giacomettis Atelier, Paris, rue Hippolyte-Maindron 46, Ecke Moulin-Vert über 40 Jahre hinweg stattgefunden haben bzw. stattgefunden haben könnten und wie sie seinen Körperformulierungen und Bildfindungen zugrunde liegen mögen.
Ideen des expanded cinema werden mit Tanz, Licht, Film, Musik zu einer Rauminszenierung durch mehrere Räume des schwere reiter verbunden.
Da ist der Weg in einen abgegrenzten Zuschauerbereich, in eine Art Raumkapsel, vor der sich ein vielschichtiger, für die Zuschauer nicht betretbarer Sehraum entfaltet.
In einer komplexen Partitur aus Film, Dia, Video und Live-Tanz werden darin Seh- und Körpererfahrungen durchgespielt, wie sie sich in der Auseinandersetzung mit den Arbeiten Giacomettis ergeben haben.
Die Raumskulptur ist gleichermaßen Bildraum wie Erfahrungsraum und korrespondiert in dieser Verschränkung mit der eigenartigen Präsenz, die fast alle Arbeiten Giacomettis auszeichnet. "Ihn interessierte, die Figur im Werden als etwas Gewordenes zu erfassen." (Gottfried Boehm)
Es sind antropomorphe Objekte, biomorphe Erscheinungen, die, konturlos, zwischen anwesend und abwesend changieren und als eine Art energetischer Kulminationspunkt nur punktuell Ähnlichkeit und Wiedererkennbarkeit herstellen. Für Giacomettis Raumkonzept gilt:
Der Raum bildet sich aus den Personen oder Objekten. Im Raum und durch ihn laufen alle Beziehungsfäden hindurch, brechen und verwickeln sich. Die Personen, Objekte sind die Fluchtpunkte und Knoten all dieser Bezüge und Beziehungen. Und darin bringen sie ihren Raum, ihren Umraum und eine Atmosphäre zur Erscheinung.
Bei "echoes - 18 gestures in space" sind es die Tänzer:innen, die in 18 Passagen diese Situationen und Räume anspielen und eröffnen.
Mit Victoria Chiu, Stephan Herwig, Robert Merdžo, Michael Kunitsch, Anke Euler, Manuela Müller, Peter Slabon, Niels Ringler, Hans Batz, u.a.
Integraler Bestandteil des Projekts ist die Vortragsreihe in der Infolounge
"absent while here - transgressive bodies" - die sich mit Trance, Rausch, Tanzwut als unterschiedlichen Praktiken von Körperüberschreitung befasst und in einem weiteren Raum von schwere reiter stattfindet.
Jeden Abend ist ein anderer Vortrag zu hören:
5.12.09, Mădălina Diaconu (Wien): "Der blinde Flaneur"
6.12.09, Hubert Mohr (Basel): "Stehen und nicht Gehen - Zur Religionsästhetik des Hieratischen"
7.12.09, Anna Bergmann (Berlin): "Der Tanz aus dem Körper - Tanzwut in Zeiten der Verlassenheit"
8.12.09, Peter Dinzelbacher (Salzburg): "Körper und Seele in der ekstatischen Mystik"
"absent while here - transgressive bodies"
Nach der Vitalität Bacons, der Prothetik und der Körperbewusstseinsthematik von Lassnig, geht es bei Giacometti um einen Körperzustand zwischen anwesend und abwesend. Die Lecture-Reihe fokussiert das Vermögen, die Geschichte und einige der Verfahren, mit denen der Mensch seit jeher versucht, durch körperliche oder geistige Eingriffe und Stimulationen, eine alternative Verfassung von Welt und Realität zu betreten.
Damit setzt Purucker seine Vortragsreihe "transformed : bodies : modified" fort, die sich mit den unterschiedlichsten Aspekten und Weisen von Körpermodifikation auseinandersetzt.
Eine Veranstaltung von Micha Purucker in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der LH München und dem Tanztendenz München e.V.
Gefördert durch den Fonds Darstellende Künste e.V. und den Bayerischen Landesverband für Zeitgenössischen Tanz.
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